Ob privat oder beruflich: Die meisten Konfliktsituationen haben mit Missverständnissen und Kommunikationsproblemen zu tun. Je früher wir es angehen, den Konflikt zu bearbeiten und idealerweise aufzulösen, desto einfacher ist dieser Prozess. Dafür braucht es allerdings auf beiden Seiten die Bereitschaft, den Konflikt nicht eskalieren zu lassen, sich gegenseitig zuzuhören und verstehen zu wollen, welches Anliegen die andere Partei hat. Wenn das nicht gelingt, kann es zu einer Eskalation kommen, die ohne Mediation meist nicht auflösbar ist. 

Dabei gilt es festzuhalten, dass Konflikt an sich nichts Schlechtes ist, im Gegenteil: Wir brauchen Reibung, Streit und auch Kritik, um uns weiterzuentwickeln, und um Dinge zu verändern. Doch sollte dieser Austausch in einer konstruktiven Art und Weise geschehen. Genau das ist aber leider allzu häufig nicht der Fall. Und deswegen gibt es in einer Gesellschaft, die zunehmend von Polarisierung und der abnehmenden Bereitschaft zum gegenseitigen Zuhören geprägt ist, einen immer größeren Bedarf an Trainings zu Konfliktthemen. 

Aufgrund dieser hohen Nachfrage haben wir im Laufe des Jahres unser Konzept für diese Trainings umfassend überarbeitet und erweitert – Ausgangspunkt dafür waren die Workshops „How to talk about it“ an der Hertie School im Dezember 2023, über die wir ausführlich in einem Blogbeitrag berichtet haben. Aber auch die zahlreichen Workshops zum Umgang mit rechten, rassistischen und anderen diskriminierenden Äußerungen haben uns wertvolle Denkanstöße für die Weiterentwicklung unserer Trainings gegeben. 

Wir haben vier zentrale Bausteine für die Trainings ausgearbeitet:
  • Wie kann ich produktiv über Konflikte und konflikthafte Themen sprechen?
  • Wie gehe ich mit problematischen Aussagen und/oder wütenden Personen um, und wie vermeide ich eine Eskalation?
  • Wann sollte ich in eine inhaltliche Diskussion gehen (und wann eher nicht) und was gilt es dabei zu beachten?
  • Welche Strategien und Instrumente des Interessenausgleichs gibt es? 
Den generellen Regeln, Modellen und Tools für ein produktives Sprechen über Konflikte räumen wir dabei mit zahlreichen praktischen Übungen besonders viel Platz ein. Außerdem laden wir die Teilnehmenden entlang von beispielhaften Konfliktsituationen dazu ein, sich zu überlegen, wie sie in solchen Situationen reagieren würden. 

Anschließend fordern wir die Teilnehmenden dazu auf, eigene Beispiele für konkrete Konfliktsituationen benennen. Gemeinsam suchen wir dann nach Lösungsansätzen und möglichen Strategien zur Bearbeitung der gegebenen Konfliktsituation. Nicht immer liegt die Lösung auf der Hand, aber die Anregungen zur eigenen Reflektion und die praktischen Tipps geben zumindest Ansätze zur Bearbeitung. 

Das Besondere an diesen Trainings ist, dass keines ist wie das andere. Gerade beim Thema Konflikt leben die Veranstaltungen von den Erfahrungen und Themen, die die Teilnehmenden einbringen. Einfache Antworten gibt es in der Regel nicht, aber wir hoffen, dass wir zumindest einen kleinen Beitrag dazu leisten können, einen besseren Umgang mit Konflikten auf persönlicher, beruflicher und gesellschaftlicher Ebene zu finden. 

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