In den Wirren der Pandemie wurden digitale Tools zum Rettungsanker für zahllose Menschen und Organisationen. Bei planpolitik stellten wir in kürzester Zeit unsere Spiele und Workshops auf reine Online-Format um. Wie viele andere nutzten wir eine Kombination aus Plattformen wie Zoom, um die Interaktion von Angesicht zu Angesicht zu erleichtern, und Mural, Padlet und o.ä. für alles, was wir in Workshops normalerweise mit Moderationskarten und Flipcharts tun. Unsere hauseigene Plattform Senaryon diente dazu, die Mechanik und den Inhalt unserer Planspiele zugänglich zu machen.

Vor der Pandemie war die Digitalisierung der Lernumgebung nicht immer ein Ziel an sich. Der Einsatz digitaler Mittel stand immer unter dem Rechtfertigungsdruck, klar besser als das analoge „So haben wir es immer gemacht“ zu sein. Dies änderte sich während der Pandemie: Nun musste alles nicht nur digital, sondern auch online sein. Die Funktionen unserer Planspielplattform Senaryon wuchsen, und mit ihnen auch unser Know-how im Umgang mit digitalen Werkzeugen.

Nun ist wieder verstärkt persönliche Interaktion gewünscht, sowohl in unserem Team als auch bei unseren Auftraggebenden. Es gilt nun, die richtigen Lehren aus der Pandemiezeit zu ziehen. Digitale Werkzeuge sind aus den Lernumgebungen nicht mehr wegzudenken – aus unserer Sicht ist das in einer Gesellschaft der Digitalität auch sinnvoll und folgerichtig. Gleichzeitig finden wir es wichtig, aus den starren Gegensätzen „alles online“ und „alles vor Ort“ herauszukommen und die Stärken beider Welten zu verbinden. 

Wir haben mit unserer Planspielplattform Senaryon zwei wichtige Ansätze erfolgreich umgesetzt, um den sich entwickelnden Bedürfnissen unserer Kund*innen und Teilnehmenden gerecht zu werden: das hybride Format "Planspiel+" und das "paperless" Modell. 

Die hybride "Planspiel+"-Lösung umfasst digital gestützte Spiele mit innovativen Funktionen wie interaktiven Karten und Indikatoren, die dynamisch auf die Aktionen der Spieler reagieren. Diese einzigartigen Elemente sind mit herkömmlichen Spielen auf Papier nicht möglich. So simuliert beispielsweise unser Strategiespiel "Konflikt im Gagonischen Meer" die Komplexität des Konflikts im Südchinesischen Meer mit einer interaktiven Karte, die sich je nach den Entscheidungen der Teilnehmer verändert. 

Unser "papierloser" Ansatz nutzt interaktive, multimediale Formate, um sonst statische Informationen zu vermitteln. Die digitale Bereitstellung des Spiels spart Ressourcen und führt die Teilnehmenden durch die logistischen Aspekte einer Veranstaltung, wie z. B. die Anmeldung und das Einfinden in ihre Rolle. Weitere verfügbare Funktionen sind die Abstimmung über Entwürfe, Pressemitteilungen, Nachrichten, Quizfragen und die Erfassung von Feedback. Ergebnis: Eine ansprechendere Erfahrung für die Teilnehmenden und eine leichtere Anleitung des Spiels durch die Spielleitung. 

Unsere Planspiele "Einmal Minister*in sein" zur Arbeitsweise der Bundesregierung sowie die Planspiele zur Bezirkspolitik, die wir für den Verband der Öffentlichen Bibliotheken Berlins (VÖBB) entwickelt haben, sind solche einfachen Spiele. Ergänzt werden sie um ein einleitendes Quiz vor Beginn des Spiels und natürlcih eine Nachbesprechung nach Abschluss. Die Moderation kann Schritt für Schritt durch die Quizze führen, die Ergebnisse werden in Echtzeit auf einem Beamer angezeigt. Dieser Aufbau ermöglicht lebhafte Diskussionen und bietet einen strukturierten Rahmen für die Nachbesprechung.

Trotz des Rückkehr von Vor-Ort-Veranstaltungen sind reine Online-Spiele für bestimmte Situationen nach wie vor die beste Lösung: Z.B. in einem internationalen Kontext bieten sie eine kosteneffiziente und umweltfreundliche Lösung, um Teilnehmende auf der ganzen Welt miteinander zu verbinden. Senaryon ermöglicht sowohl asynchrone als auch synchrone Phasen und verfügt über ein umfassendes Benachrichtigungssystem, das die Spieler über die neuesten Entwicklungen in ihrem Planspiel informiert.

Bei einem Planspiel für ITCILO (Internationales Ausbildungszentrum der IAO) brachten wir z.B. Teilnehmende von Papua-Neuguinea bis Honduras zusammen. Die unterschiedlichen Zeitzonen hatten zur Folge, dass ein Großteil des Spiels asynchron gespielt wurde, mit nur gelegentlichen Live-Meetings online. Das Aufgaben- und Nachrichtensystem von Senaryon ermöglichte es den Teilnehmenden, mühelos in kleineren Gruppen an ihren Aufgaben kollaborieren. Anstelle einer zusammengestückelten Lösung mit mehreren digitalen Tools bietet Senaryon es alle relevanten Informationen und Interaktionswerkzeuge an einem Ort. Senaryon unterstützt derzeit 10 Sprachen, und wir sind stets bestrebt, das Angebot zu erweitern.

Online-Spiele eignen sich auch hervorragend für die Hochschullehre. Sie ermöglichen die Teilnahme aus der Ferne und bieten einen Rahmen für Lehrkräfte oder Moderatoren, um Feedback zu geben und Aufgaben im Spiel zu bewerten. Die Länge der einzelnen Phasen kann über den Moderatorenbereich in Senaryon eingestellt werden, so dass komplexe Spiele zu aktuellen Themen genauso möglich sind wie Spiele, die im Laufe eines Nachmittags stattfinden. Planspiele auf Senaryon eignen sich auch hervorragend als Aufwärmformat vor einer Veranstaltung vor Ort, bei dem sich die Teilnehmende mit dem Szenario, ihren Rollen und den anderen Teilnehmenden vertraut machen können, bevor die eigentliche Veranstaltung beginnt. 

Unser Bemühen für die Entwicklung einer flexiblen Plattform hat ein kreatives, anpassungsfähiges Team hervorgebracht, das in der Lage ist, schnell auf neue Herausforderungen zu reagieren. Da sich die Welt ständig weiterentwickelt, freuen wir uns darauf, neue Möglichkeiten und Partnerschaften zu erkunden. 

Vor kurzem haben wir die Senaryon-Website neu gestaltet. Dort finden Sie Fallstudien, die einen genaueren Blick darauf ermöglichen, wie wir Senaryons Flexibilität nutzen, um ein breites Spektrum an Formaten abzudecken.

Hier geht's zur Senaryon-Website: https://senaryon.de/de/