Das Projekt TEDYC – Toolkit Educating for Dynamic Citizenship – gehört zu unseren Lieblingsprojekten der vergangenen Jahre: Erstens war die Zusammenarbeit mit den Partner*innen in Locarno, dem Departement Bildung und Lehre der Fachhochschule Südschweiz (SUPSI) sowie dem Institut für Argumentation, Linguistik und Semiotik (IALS) der Università della Svizzera italiana (USI) in Lugano außergewöhnlich angenehm und sehr konstruktiv, so dass wir sehr hoffen, dass noch viele weitere gemeinsame Projekte folgen werden. 

Zweitens sind die beiden entwickelten Planspiele sehr niedrigschwellig und sowohl auf unser digitalen Plattform Senaryon wie auch in analoger PDF-Variante und dazu noch in vier Sprachen verfügbar – das erlaubt einen sehr breiten Einsatz, je nach sprachlichen und technischen Vorlieben der anleitenden Lehrkräfte. Diese technische wie sprachliche Vielseitigkeit ist ein absolutes Alleinstellungsmerkmal dieses Projekts. 

Spannend war für uns insbesondere der „Dissemination-Workshop“ mit pädagogischen Fachkräften aus dem Tessin: der erste italienisch-sprachige Workshop in der Geschichte planpolitiks! Und wenn wir dem Feedback der Teilnehmenden Glauben schenken mögen, könnten wir das ruhig häufiger machen. 

Und drittens ist das Tessin eine wunderschöne Region, in der andere gerne Urlaub machen, weswegen die beiden Reisen jeweils im Mai in besonders schöner Erinnerung bleiben werden: Nach getaner Arbeit entweder noch auf den Luganer Hausberg Monte Bré wandern und oder kurz in den Lago Maggiore springen, ist aus Berlin-Neuköllner Perspektive fast ein wenig surreal, aber in jedem Fall wunderschön.

Das Projekt lief von 2022 bis 2025, zusammen mit den Partner*innen im Tessin haben wir in der Zeit zwei sehr niedrigschwellige Planspiele entwickelt, vielfach getestet und den Einsatz erforscht –finanziert durch die Schweizer Stiftung Movetia. 

Das nun fertige Toolkit „Educating for Dynamic Citizenship “ bietet zwei Planspiele in digitaler oder gedruckter Form für Jugendliche ab 12 Jahren. Mit den Spielen sollen kritisches Denken, Argumentationsfähigkeit und Perspektivenwechsel sowie ein dynamisches Konzept des Begriffs Citoyenneté gefördert werden, das als Ergebnis einer bewussten und dialogischen Entscheidung verstanden wird. 

Die Simulationen behandeln zwei fiktive Szenarien: einerseits die mögliche Einführung einer Schuluniform, andererseits die Nutzung eines leerstehenden Gebäudes im Stadtzentrum. Diese können leicht an verschiedene pädagogische Kontexte angepasst werden. Ein begleitendes Handbuch bietet eine ausführliche Anleitung für pädagogisches Personal sowie Hinweise wie die Themen in einer inklusiven und vorurteilsfreien Art und Weise behandelt und Empathie für unterschiedliche Standpunkte entwickelt werden kann.

Wir hoffen sehr, dass die Spiele in der Schweiz häufig genutzt werden, mit leichten Anpassungen sind sie auch in Deutschland oder anderen Ländern gut einsetzbar – immerhin existieren sie ja schon in vier Sprachen. Bei Interesse einfach auf die Projektwebsite gehen und die Spielmaterialien sowie die Handreichung herunterladen! Auf dass wir das bürgerschaftliche Engagement auch mit diesem Projekt ein Stück fördern.